Über Kummer, Sorgen und Nöte im Dasein als Gabe zur Heilung, für das Wachstum und das Miteinander …
Bei all den Beschwerlichkeiten im Leben eines Menschen, dem Leiden und den Traumata, die neben den Wunden vergangener Existenzen, im Zusammenleben hinzukommen, ist es oft schwierig zu überleben, einen Sinn darin zu sehen, geschweige denn etwas Positives.
Als Menschen trachten wir stets nach Ruhe, Glückseligkeit und Ausgleich.
Die Extreme ertragen wir nur in Maßen, manchmal als Ausbruch oder Flucht vom Alltag, auch wenn das häufig ein Widerspruch ist.
Doch bestimmte Leiden, die sich in den immer ähnlichen Situationen ausdrücken, kehren nach kurzer Verschnaufpause wieder, als sei man ein Magnet dafür und so fragt man sich unweigerlich, warum das passiert.
Von der Möglichkeit zu wachsen …
Obwohl dieser Gedanke womöglich aus einem Irrtum heraus entstanden ist, da die Geduld in einer schwierigen Situation belohnt, und nicht wie empfunden, ein Schlussstrich unter etwas gesetzt wurde, klingt die Erkenntnis nicht minder deutlich in mir, weil sie einen tiefen Sinn ergibt, auch durch ein neues Verständnis um des Lebens Lehren.
Aber wenn man gewisse Situationen in kurzen Abständen auf ein Neues erlebt und das Dasein als Lernprozess begreift, kommt eben keine andere Antwort in Frage.
Im ersten Augenblick dieser Erkenntnis lag natürlich ein wohltuendes Gefühl der Erleichterung nach einer Zeit des Leidens und die Erlösung durch ein unmittelbares und wahrscheinlich unerwartetes Ergebnis.
Einem Rufe in die schmerzliche Leere der Ignoranz, der Abkehr, der Kälte und Verweigerung gleich, in der Verzweiflung verlassen worden zu sein, der Verbitterung, des Argwohns und der Einsamkeit, welche dann doch noch in einem Echo des Wohlklangs, der Hoffnung und der Offenheit in meinen taub werdenden Ohren, wie heilender Balsam, erklang.
Und wenn dieses Licht auch alsbald auf ähnlich unerbittliche, mit als erbarmungslos empfundene Weise auf einem Amboss mit brachialer Gewalt in gewaltsamem Eifer zerstört wurde, das einmal gewonnene Verständnis über die Wahrheit vermag dieser stets wiederkehrende Schmerz es dennoch nicht trüben, was einmal zur Erkenntnis wurde.
Vom Kreislauf des Leidens im Leben ...
Wie in wiederkehrenden Wellen wiederholen sich die Leiden im Leben, verändert, variiert und nie exakt genauso wie zuvor. Besonders wenn man vor etwas flieht oder etwas hinausschiebt oder nicht löst, wird es ohne Zweifel wiederkehren, so als soll man sich dieser Dinge annehmen. Und das nächste Mal vielleicht sogar komplexer als zuvor. Man macht es sich also nicht leichter, sondern immer schwerer.
Gleichzeitig geschieht dies nicht allein in einem selbst, sondern auch mit den Menschen, die einem auf dem Lebensweg begegnen.
Blicke ich auf die frühesten Erfahrungen was Beziehungen angeht, so scheine ich oft jemand zu sein, der anderen helfen soll etwas zu lösen, einen Neuanfang zu setzen oder einen Pfad öffnet.
Dabei bin ich weniger derjenige, der den gesamten Weg gemeinsam geht, sondern tatsächlich nur als Begleiter am Anfang eines beschwerlichen Weges, als Unterstützung, Halt und Licht in der Dunkelheit.
Nun könnte man mit dieser Aufgabe hadern, weil es oft nicht einfach ist und häufig auch wenig Raum für einen selbst besteht, doch dann wiederum ist es doch eine bedeutsame, heilende und wichtige Aufgabe, der ich mich gerne annehme.
In jedem Fall ist die Begegnung in schwierigen Situationen eine gute Sache.
Menschen sagen oft, dass sie es einfach wollen, ohne Probleme und Nöte.
Natürlich muss man nichts künstlich herbeiführen, Schwierigkeiten schaffen und wenn es friedlich von Statten gehen kann, wäre das auch in Ordnung. Es ist nur so, dass solche Augenblicke ohne Zweifel aufkommen werden, was im Leben unvermeidbar scheint.
Dann zeigt sich, inwiefern man für einander geschaffen ist, ob in der Familie, in Freundschaft oder Beziehungen.
Die Muster zu erkennen ist von großer Wichtigkeit, es ist die Lebensaufgabe, die einem zuteilwird, wobei es auch hier stets eine Wahl gibt, denn man muss gleichzeitig auch nicht alles erdulden, akzeptieren und ertragen.
Wovon ich hier jedoch spreche ist ein normales, gesundes und heilsames Maß an Lebensbürden, wenn sie erscheinen, was sie unweigerlich tun werden.
Und daher gibt es, so glaubt der Autor fest, einen tieferen Sinn im Miteinander, wobei es nur an uns selbst liegt das zu akzeptieren, anzunehmen und umzuwandeln. All diese Bürden können deshalb auch ein Segen sein, um zu wachsen, an Bewusstsein und Mitgefühl zu gewinnen.
R. Rehahn, 08.11., 11.11.2024, 29.03. & 04.04., 09.04.2025 …