Es heißt oft, dass manche Menschen von Größenwahn befallen sind, wobei diese Aussage auch oft von jenen auf den Gipfeln der Welt an jene Menschen in den Tälern gerichtet wird.
Aber wenn man auf dem Gipfel geboren ist, scheinen solche Worte oder alles was groß und inspirierend ist, doch eigentlich relativ leicht über die Lippen zu gehen.
Wir in den Tälern der Welt, die nicht nur den Himmel betrachten können, sondern die Tiefen der Existenz erleben, trachten nach dem Erklimmen der Berge, um den Himmel ohne Hindernisse zu erblicken.
Von einem Menschen, der mit mir in den Tälern lebt, die Einfachheit und Schwere des Daseins kennt, nehme ich mir eher etwas an, als von den Eliten hoch droben auf den Gipfeln, die doch nichts anderes kennen.
Es ist wie im Gleichnis von Christi, welches vom Wert der Dinge sprach, wenn ein Reicher etwas von der Vielzahl seiner Fülle gibt, oder ein Armer von dem Wenigen das er sein Eigen nennt, welches mehr Wert hat.
Manche Menschen, haben auch einfach nur die Aufgabe anderen von den Gipfeln zu erzählen und ihren Blick in die Höhen des Daseins zu richten.
Nur wer, wirklich um die Bergspitzen und Täler weiß, ist ein weiser Mensch.
Jene, die auf ihren Wipfel thronen und nichts anderes kennen als herabzublicken, sind zu bemitleiden und können getrost ignoriert werden.
Gemeinsam schreiten wir durch die grünen Täler, blicken in den Himmel, träumen vom Aufstieg und über den Wolken zu sein, doch vergessen unseren Ursprung, nie und nimmer.
RR, 29.11.2019