Von Blüten in der Natur
Aus der Reihe IMPRESSIONEN…
In der Natur ist die Unterscheidung zwischen Blume und Wildkraut häufig fließend und nicht immer ganz einfach zu erkennen.
Wenn der Mensch etwas Blühendes erblickt, ob in einem Garten, auf einer Wiese oder freier Flur, erfreut er sich daran und in seinem Herz bewegt sich etwas dank der entzückenden Farben und Formen der Natur.
Je größer der Einfluss des Menschen auf Zucht, Wachstum und Zyklus einer Pflanze, umso präsenter ist die Blüte.
Natürliche Wiesenblumen sind meistens kleiner und fragiler, doch nicht minder wundervoll anzublicken.
Nicht alles, was bezaubernd blüht ist zumindest im Auge des Menschen auch gleichzeitig eine Blume, in unseren Herzen allerdings schon.
Und vielleicht sind solche Unterscheidungen auch nicht wirklich bedeutsam!
Wenigstens im ersten Augenblick nicht, da man sich einfach nur am Farben- und Formenspiel der Natur zu laben vermag.
Der Mensch schafft sich viele Realitäten allerdings selbst. Mit dem stetigen Voranschreiten auf dem Weg gewinnen diese an Komplexität.
Selbst eine schön blühende Pflanze kann am Ende zum Schädling werden, wenn sie zu dominierend ist.
Als Menschen interessiert uns oft nur etwas, wenn es wohlgefällig blüht und schön aussieht, oft ohne Bedacht für innere Entwicklungen und Konsequenzen auf das gesamte Leben, was dann wohl doch zu kurzfristig gedacht ist.
In schönem Gewand des Wohlgefallens kommen in der Natur oft giftige Pflanzen einher, die mit ihren Reizen das Leben gefährden können.
Daher heißt es achtsam zu sein.
Ein schlichtes erfreuen kann gewiss nicht schaden, wenn man Blüten auf einer Wiese antrifft. Doch auf der Hut sollte man dennoch sein, falls man diese mit nach Hause nehmen, im eigenen Garten anpflanzen und in das eigene Leben lassen möchte.
Wundersam, wie die Natur als Lehrmeister agiert, sowohl für die Augenblicke des Daseins als auch im tieferen Sinn, aber eben genau darin ist Gottes Gesetz geschrieben und wird in aller Schöpfung fortgeführt.
R. Rehahn, 02.09.2024