In der Zwischenzeit - Vom festen Bestand der Arbeit
Am Ende aller Wege aufzubrechen, inmitten der tiefsten Finsternis, scheint völlig unmöglich und doch bin ich hier, um Zeugnis davon abzulegen oder wenigstens, um mein Ringen um die Versuche, zu beschreiben.
Lange ist ein Eintrag im Werkstatt - Journal her, was aber natürlich, und wie immer, nicht bedeutet, dass die Arbeit vollends ruhte. Allerdings hat sie sich ein wenig verlagert.
Aus dem Verlag heraus, der lange Zeit Arbeitsmittelpunkt war, zurück in den Spurenkreis, aus dem sich die Arbeit darin entwickelt hatte. Von der reinen Arbeit an Büchern, in die vielfältige Arbeit um verschiedene Projekte.
Doch ist das hier keine Wertung, sondern eher eine Feststellung.
Denn die Arbeit an den Büchern besteht ja weiterhin. Nur dass ein wenig Drumherum aus dem Spurenkreis dazugekommen ist, welches oftmals dann doch wieder in ein oder mehrere Bücher kulminiert.
Im Grunde genommen, bleibt also alles wie es war.
Und doch ist alles, einfach alles, anders.
Wahrscheinlich geschehen diese Wandel im Leben, Umbrüche, die eher Einbrüchen ändern, die einen in die bitterste Tiefe reißen, zerschlagen und zerschmettern, nicht allzu häufig, auch wenn sie mir leider für mehrere Menschenleben, zugestoßen sind und ein Schmerz, der für die Ewigkeit reicht.
Mehrfach fragte ich bereits, wie man sich nach einem solchen Unglück wiederaufrichten und für den bevorstehenden Wege aufraffen kann, weil man fest daran glaubt, dass es keinen Weg mehr gibt, kein Halten mehr und kein Zurück.
Und doch gibt es einen Pfad, der von Gott gemacht, in der Ewigkeit bewahrt und stets im Leben bereitstehend, auf einen wartet. Auf dass er in der Stunde, da man sich gesammelt hat und neue Kraft gefunden ward, erneut beschritten werden kann, dank der mannigfaltigen Geistesgaben und Empfindungen, und auch tapferer, mutiger und durchhaltender Gefährten, wieder mit Schöpfungen erfüllt werde.
Auf diese Weise beginnt die Arbeit langsam auf ein Neues und schon bald scheint man wieder mittendrin zu sein.
Noch in jeglicher Hinsicht geschwächt, gleich alles einem steten Vor- und Zurück, innerlich jedoch geht es stetig vorwärts, denn das ist der einzig mögliche Weg.
Irgendwann schließt man dann die Tür zur Werkstatt wieder auf und findet alles vor, wie man es verlassen hat, verlassen musste und verlassen wollte, nichts ist verschwunden, nur etwas angestaubt, dass bei Benutzung nicht wieder klar, rein und zur Verwendung vor einem liegt.
Und manchmal spürt man auch neue Richtungen für die Arbeit und die Werkstatt und das ganze Schaffen an sich.
Die Arbeit hat einen festen Bestand!
Man hört niemals wirklich auf, sondern hält, aufgrund der Schwere des Lebens, welches alle Aufmerksamkeit und Kraft fordert, einfach inne. Die Schöpfung aber bleibt für alle Zeit oder bis zum letzten Atem.
Die Werkstatt war immer offen.
Es geht weiter...
RR, 30.11.2020