Im Schweigen das Ende

Von fehlender Kommunikation in jedweder Art von Beziehung

Im Zusammenleben der Menschen wird es früher oder später zu Missverständnissen, Problemen oder gar Schwierigkeiten kommen. Diese sind leider unvermeidbar und ein Aspekt der Koexistenz und dabei sind noch nicht einmal schwere Schicksale oder Tragödien, wie Krankheiten oder Ähnliches mit inbegriffen.

Dass ich binnen kürzester Zeit erneut darüber schreiben muss, zeigt ganz deutlich, wie wenig dies in den Herzen der Menschen lebendig ist und wie häufig viele es vorziehen zu schweigen, vor einer Konfrontation zu fliehen, die andere Seite in Angst, Ratlosigkeit, Unklarheit und Verzweiflung zurückzulassen und für sich den „einfacheren“ Ausweg zu wählen. Obgleich die Motivation dazu vielerlei Ursprünge haben kann, von der eigenen Angst zu einem Gespräch, der Schwere und Trauer dem einst geschätzten Menschen gegenüberzutreten, bis hin zur Feigheit, Enttäuschung oder Wut über den anderen.

In keiner Wirklichkeit stellt so eine Flucht jedoch eine adäquate Lösung dar.

Nichts wird gelöst, eine Klärung bleibt für immer verwehrt, der eigentliche Grund für den Zwist verborgen, die Möglichkeit einer Lösung unmöglich.

Welch’ seltsames Signal der Uneinigkeit im Anfang schon!

Als Antwort in sich selbst jegliche Zukunft wie eine Luftblase zerbersten lassen.

Das Leben wird mit mancherlei Konflikt aufwarten, um ein Vielfaches schwerer wiegend und ein nicht minder komplexes Wirrwarr.

Im Schweigen ist das Ende jedoch gewiss!

Doch noch immer hadere ich mit dem Weiterschreiten, unsicher darüber was nun zu tun ist, womöglich auch irrgläubig was eventuelle Möglichkeiten angeht oder Wege aus diesem Dickicht, denn es ist schwer tatsächlich eine Lösung zu sehen.

Wenn das Herz erkaltet und zu Stein geworden ist, bleiben wenig Möglichkeiten übrig.

Aus einer Position der Schwäche heraus liegt es mir allerdings auch fern, mich noch weiter zu schwächen und erniedrigen zu lassen.

Und auch das ist vielleicht eine Antwort!

Obgleich ich es erneut versucht habe ein Herz zu erweichen, wenn auch halbherzig, weil im Grunde genommen nicht machbar.

Wenn beide Seiten unfähig sind und sich im Schweigen ergeben, ist das Ende mehr als Gewissheit.

Womöglich nimmt die Angst irgendwann überhand oder hat bereits alles an sich gerissen und zerstört.

Ob ich mich selbst nicht ebenfalls als Stein des Anstoßes, Zünglein an der Waage, Elefant im Porzellanladen und Schuldiger des Scherbenhaufens offenbaren muss?

Mit absoluter Gewissheit…

Und dennoch vermag nur ein offenes Gespräch, Ruhe in das Wirrwarr bringen, wie auch Versöhnung und Verständnis bewirken.

Doch es hilft nichts! Wenigstens für dieses Mal, in der Hoffnung in allem, was kommt, gewisse Fehler zu vermeiden, muss ich von allem Kummer ablassen.

Das Wort im Gespräch zu erheben, gleicht dem Licht in der Finsternis, oder vielleicht ist Schweigen tatsächlich Gold und alles ist bereits gesagt.

Es bleibt die unergründliche Unsicherheit in allen, die mich wohl ein ganzes Stück des Weges begleiten wird.

Egal in welche Richtung er mich führt:

Im Schweigen ist der Tod.

Ohne Erbarmen, Erkenntnis oder Mitleid.

Wir sollten es niemals so weit kommen lassen. Auch wenn es manchmal keinen anderen Ausweg zu geben scheint. Doch erst als letztes Mittel, wenn das Wort an Bedeutung verloren hat.

Vieles ist bis dahin möglich.

Wenn nur der Wille lebt, der Mut die bittere Angst zu überwinden und das Miteinander zu suchen.

So ist ein Stein gesetzt, eine Brücke gebaut, der Seele Heilung zu finden und Halt im irdischen Leben eines Menschen. — Aus „Hinter dem Schleier“ – Eine szenische Meditation…

R. Rehahn, 01.07.2024



Von der Klarheit im Leiden
Über Wege aus dem Schmerze... Der Augenblick bricht ohne Vorwarnung über uns herein, jegliche Gegenwehr oder jedwede Art vom Schutz bleiben uns verwehrt und unmöglich zu erreichen. Die Brutalität des ersten Schocks, die messerscharfen Ängste und die endlose Ohnmacht, vermischen sich in bitterste Verzweiflung, über die wir keine Kontrolle mehr